Arnon
Geschichte
Junge Jahre
Arnon wurde im Jahr 2297 E.Z. als zweiter Sohn eines Palastwächters und einer Palastdienerin in Xerdon geboren. Die ersten sechs Jahre seines Lebens verbrachte er in Frieden. Dann riss Regnadon mit Gewalt die Herrschaft in Erbarior an sich. Zwar war Arnons Vater der vorigen Königin Renira treu ergeben gewesen, doch fügte er sich dem neuen König um seiner Kinder Willen. Dadurch ermöglichte er es Arnon, die Schule für Palastdiener zu besuchen. Währenddessen nahm der Zweite Krieg zwischen Erbarior und Lau-Onn seinen Lauf. Arnons Großvater und Onkel starben in den ersten Schlachten, sein Vater durfte als Palastwächter in Xerdon verweilen.
Ausbildung
Schon früh sah Arnon die Ungerechtigkeit, die der Krieg mit sich brachte. So hinterfragte er viel von dem, was er in der Schule lernte. Mit zwölf Jahren entschloss er sich, eine Laufbahn als Rechtsanwalt einzuschlagen, um der Gerechtigkeit zu dienen. Dazu besuchte er eine der höheren Schulen in Xerdon, mit dem Ziel, Zugang zur Königlichen Lehranstalt für Höhere Wissenschaften zu erlangen. Die Aufnahmeprüfung schaffte er mit Leichtigkeit, allerdings vollendete er seine Ausbildung an der Lehranstalt nicht. Im Jahr 2315 E.Z. beschloss der König nämlich, die Schüler der Lehranstalt zum Kriegsdienst einzuberufen. Dies betraf auch Arnon. Durch die Beziehungen seiner Eltern wurde er in die Palastwache aufgenommen. Dort blieb ihm zumindest das Schlachtfeld erspart.
Palastwächter
Bei der Palastwache lernte Arnon das Kämpfen. Als er drei Jahre dort gedient hatte, drangen die Aurokanisa bis nach Xerdon vor und belagerten die Stadt. Zu jener Zeit kämpfte Arnon zum ersten Mal in der Schlacht, wurde die Palastwache doch zur Verstärkung der Stadtwache hinzugezogen. Er erwies sich als kluger Kopf und rettete mehreren seiner Mitstreiter und einigen Adeligen das Leben. Für diese Verdienste wurde er nach der Belagerung zum Unterhauptmann befördert. Da sein Vater im Laufe der Belagerung gestorben war und seine Mutter kurz danach einer Krankheit erlag, fand er jedoch nur wenig Freude an seiner neuen Stellung.
Heirat und Kinder
Zwei Jahre nach dem Tod seiner Eltern lernte Arnon einen Palastdienerin kennen, in die er sich verliebte. Bald heirateten die beiden. Im Jahr 2321 E.Z. wurde dann Arnons Tochter geboren. Im Jahr darauf kaum sein Sohn Painon zur Welt, ein weiteres Jahr später ein zweiter Sohn. Während seine Kinder heranwuchsen, bemerkte Arnon, wie der König mehr und mehr dem Wahnsinn verfiel. Da er um die Sicherheit seiner Familie fürchtete, sandte er diese im Jahr 2328 E.Z. mit einem Freund aus der Stadt, um Zuflucht in Miena zu suchen. Er selbst sah es als seine Pflicht an, in Xerdon zu bleiben. So verbrachte er die nächsten Jahre von seiner Gattin und seinen Kindern getrennt, blieb mit diesen jedoch über Briefe in Verbindung.
Tod der Gattin
In Xerdon sah Arnon, wie Regnadon unsagbare Gräuel am eigenen Volk verübte. Wann immer es ihm möglich war, legte er die Befehl des Königs so aus, dass niemand zu Schaden kam, doch wagte er es nicht, offen gegen diesen zu sprechen. Währenddessen stieg er zum Hauptmann auf. Im Jahr 2340 E.Z. kam dann sein Sohn Painon mit schlechten Nachrichten zu ihm. Sein Gattin war in Miena gestorben, sein jüngster Sohn verschwunden, seine Tochter nach Auvagan gezogen. Tieftraurig wollte Arnon aus dem Dienst scheiden, doch überredete Painon ihn zum Bleiben. Arnon willigte schließlich ein und nahm seinen Sohn zum Schutz ebenfalls in die Palastwache auf.
Regnadons Sturz
Als Regnadons Sohn Recalion im Jahr 2342 E.Z. Verbündete um sich scharte, um seinen Vater zu stürzen, waren viele Palastwächter an seiner Seite. Zwar schwankte Arnon zwischen seiner Treue zum König und seinem Gerechtigkeitssinn, doch gelang es seinem Sohn, ihn zu überzeugen, Recalion zu unterstützen. So war er an der Seite des Prinzen, als dieser mit seinen Verbündeten den Königspalast von Solmanad stürmte. Dabei trug er Sorge dafür, dass keine Unbeteiligten zu Schaden kamen. Nachdem der König dann tatsächlich gestürzt worden war, ernannte dessen Nachfolger Arnon für seine Verdienste zum Wachhauptmann. Zugleich wurde sein Sohn Painon in die Leibwache des Königs aufgenommen.
Geburt der Enkel
Ein Jahr nach seiner Ernennung zum Wachhauptmann wurde Arnons erster Enkel Paisorn geboren. Dieses Ereignis erfüllte Arnon mit großer Freude. Wann immer er nicht im Dienst war, kümmerte er sich um seinen Enkel, um seine Abwesenheit in der Kindheit seiner eigenen Kinder wiedergutzumachen. Nun wuchs die Zahl seiner Enkel beständig an, doch jedes weitere Kind seines Sohnes liebte er ebenso sehr wie das erste. Währenddessen beriet er den König oft in Fragen der Rechtsprechung, schätzte dieser Arnons Urteilsvermögen doch sehr.
Ein neuer Krieg
Als es im Jahr 2350 E.Z. zum Dritten Krieg zwischen Erbarior und Lau-Onn kam, war Arnon davon nicht sehr angetan. Vor allem, dass sein Sohn den König auf vielerlei Schlachtfelder begleitete, missfiel ihm, doch wusste er zugleich, dass es nicht in seiner Hand lag, diesen Krieg zu beenden. Als Xerdon im Jahr 2356 E.Z. ein weiteres Mal belagert wurde und Arnons Schwiegertochter bei einem Feuer starb, war er außer sich vor Trauer. Dennoch erfüllte er weiterhin gewissenhaft seinen Dienst, bis auch dieser Krieg zu Ende war. In den Jahren, die dem Krieg folgten, kümmerte er sich vermehrt um seine Enkel, zumal deren Vater nunmehr als Hauptmann der königlichen Leibwache kaum noch zuhause war.
Ruhestand
Währenddessen bemerkte Arnon, dass das Alter immer schwerer auf seinen Schultern lastete. Da dies auch dem König nicht verborgen blieb, entließ dieser seinen Wachhauptmann im Jahr 2362 E.Z. mit allen Ehren in den wohlverdienten Ruhestand. Zwar beschwerte Arnon sich halbherzig darüber, insgeheim war er jedoch froh, nun mehr Zeit für seine Enkel zu haben. Dennoch konnte er seine alten Gewohnheiten nicht ganz ablegen und zog gelegentlich in seiner Rüstung im Palast seine Runden. Auch als im Jahr 2364 E.Z. Mursogi in den Königspalast eindrangen, war Arnon dort zugegen. Zwar wurde er nicht in die Kämpfe verwickelt, doch sah er alsbald, dass sein Sohn im Gefecht mit den Eindringlingen gefallen war. Wohl weinte er bittere Tränen, doch wusste er zugleich, dass er für seine verwaisten Enkel stark sein musste. Dass einer von diesen kurz nach der Entführung des Königs ebenfalls verschwand, bereitete ihm große Sorgen.
Daiwanirs Verschwörung
Als sich im Winter desselben Jahres Daiwanir mit dessen Verbündete im Königspalast niederließ, sah Arnon dies mit Missfallen. Insbesondere Bormias und die Söhne der Gruft konnte er nicht ausstehen, schlossen diese ihn doch von allen Beratungen der Wache aus. Dennoch zog Arnon weiterhin seine Runden. Im Zuge dessen traf er auf Naron und Rexian, die sich als Palastwächter verkleidet in den Palast eingeschlichen hatten. Groß war seine Freude, als sein Enkel Pairot am nächsten Tag unverhofft zurückkehrte, beinahe ebenso groß die Freude über die Rückkehr des Königs. Im Laufe der folgenden Tage lernte er dann Naron kennen und zu schätzen. Während dieser dem König nach Theladien folgte, um Krieg gegen die Mursogi und den Blutschattenkult zu führen, blieb Arnon in Xerdon, wo er vor allem damit beschäftigt war, Pairot davon abzuhalten, ebenfalls in die Schlacht zu ziehen.
Jüngere Ereignisse
Als das Heer des Königs zurückkehrte, war es an Arnon, sich um seinen Enkel Paisorn zu kümmern, der in der Schlacht verwundet worden war. Als Naron im Jahr 2366 E.Z. von den Toten zurückkehrte, suchte er zunächst Arnons Haus auf, als er nach Xerdon kam. Arnon erkannte diesen aufgrund seines veränderten Äußeren zunächst nicht, bis seine Enkelin Origa ihn davon überzeugte, dass dieser Mann tatsächlich Naron war. Daraufhin brachte Arnon Naron und Ardivia in den Königspalast, wo die beiden nur vorgelassen wurden, da sein Wort dort immer noch großes Gewicht hatte.
Persönlichkeit
Arnon war ein ebenso gelehrter wie rechtschaffener Mann. Seinen Untergebenen gegenüber verhielt er sich stets streng, aber hochachtungsvoll. Nach außen hin wirkte er bisweilen hartherzig, doch war er im Inneren ein sehr verständnisvoller Mann.
Erscheinung
In seiner Jugend war Arnon ein hochgewachsener Mann. Die vielen Schicksalsschläge und die langen Jahre, in denen er eine Rüstung getragen hatte, hatten ihn ein wenig gebeugt. Sein graublondes Haar und seinen Bart trug Arnon lang. Seine Augen waren blau, seine breite Nase ein wenig schief, da sie mehrmals gebrochen worden war.
Erwähnung
- DEDV: 111, 115, 199, 202-203, 208, 244, 335, 337
- DLDD: 120-124, 155